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Mobilitätsbudget

Das Mobilitätsbudget ermöglicht Mitarbeitern die flexible Nutzung aller Transportmittel ohne persönlichen Firmenwagen.

5 min
Letztes Update:
September 3, 2024

Definition

Das Mobilitätsbudget ist ein monatlich festgelegtes Budget für Mitarbeiter:innen von Unternehmen, welches ihnen ermöglicht, geschäftlich oder privat eine geplante Reise mit diversen Verkehrsmitteln wie Bus, Bahn, E-Bike, Taxis oder auch Carsharing zu beschreiten. Mit Hilfe des Mobilitätsbudgets werden Anreize für Mitarbeiter:innen geschaffen, beim Arbeitgeber zu bleiben oder diesen als Bewerber vorzuziehen. Das Mobilitätsbudget eignet sich daher für das Employer Branding bzw. Personalmarketing.

Eine Alternative zum Dienstwagen

Früher war es üblich, dass der Firmenwagen einen großen Anreiz für Mitarbeiter:innen geschaffen hat, um bei einem Unternehmen langfristig zu bleiben oder auch neue Talente anzuwerben. Doch da Themen rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz einen höheren Stellenwert einnehmen wird der Wunsch nach einer Alternative immer größer. Wie eine Online-Umfrage der Jobplattform StepStone herausfand, würde fast jede:r Zweite der 12.000 Befragten bei einem Jobwechsel gezielt nach einem nachhaltigen Unternehmen suchen. Auch gaben rund 76 Prozent Teilnehmer an, dass das Thema Nachhaltigkeit gleichermaßen eine hohe Bedeutsamkeit bei ihrem Arbeitgeber einnehmen sollte. Das Mobilitätsbudget gibt Mitarbeitern die Chance, klimaneutral unterwegs zu sein und flexibler zu reisen. Die Unternehmen auf der anderen Seite können das Mobilitätsbudget als Alternativlösung zur klassischen Gehaltserhöhung nutzen und steuerrechtliche Vorteile geltend machen.

Mobilitätsbudgets – Höhere Motivation, bei voller Kostenkontrolle

Viele Angestellte oder Bewerber:innen wünschen sich Alternativmöglichkeiten zum konventionellen Fahrzeug. Denn es ist nun mal so, dass einige Mitarbeiter:innen die Bahn, Bus oder auch Carsharing einem Firmenwagen vorziehen. Mit einem festgeschriebenen monatlichen Mobilitätsbudget sind Mitarbeiter:innen in der Lage das zutun sowohl beruflich als auch in der Freizeit. Denn sie selbst sind in der Lage zu bestimmen wie sie dieses Budget ausgeben möchten und zu welcher Zeit. Durch die flexible Gestaltung unterstützen Unternehmen zum einen das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter, zum anderen kann das Mobilitätsbudget bei der Steuer geltend gemacht werden. Auch können größere Unternehmen, die viele Fahrzeuge besitzen, massiv an Fuhrparkkosten sparen und dadurch ihren administrativen Aufwand gering halten. Doch auch die Angestellten werden es den Unternehmen danken. Denn sie erhalten nicht nur maximale Flexibilität auf ihrem Weg von A nach B, sondern können gleichzeitig klimaneutraler reisen.

Vorteile des Mobilitätsbudgets

Eines ist klar, das Mobilitätsbudget kann nicht gleich gut in allen Städten und Regionen Deutschlands funktionieren. Sind z. B. Firmen und ihre Angestellten in ländlichen Regionen vom öffentlichen Nah- und Fernverkehr ausgeschlossen und gibt es auch sonst keine Möglichkeit andere Sharing-Angebote wahrzunehmen. Dann ergibt sich kein großer Vorteil beim einführen eines Mobilitätsbudgets, statt dem typischen Firmenwagen. Doch in Städten wie Berlin, Hamburg, Bremen, Frankfurt, München und vielen kleineren Städten und Regionen ist die Mobilität weiter vorangeschritten und bietet unzählige Fortbewegungsmöglichkeiten an. Doch nicht nur mit einem vielseitigen Angebot kann das Mobilitätsbudget trumpfen. Einer der größten Vorteile gegenüber dem typischen Dienstfahrzeug besteht darin, das Mitarbeiter jeglicher Gehaltsstufen von dem Mitarbeiterbenefit profitieren können und nicht einschließlich die Führungsetage. Des Weiteren können Unternehmen durch das Einführen eines festgelegten Budget einiges an Betriebskosten einsparen und außerdem das Nettoentgelt ihrer Mitarbeiter optimieren.

Beispiel – Aus Arbeitnehmerperspektive

Marius ist 39 Jahre alt, hat zwei Kinder und arbeitet als Finanzberater für eine berliner Logistikfirma. Wie jeden Tag steht er früh auf, um seine Kinder fertig für die Schule zu machen. Die Kinder verlassen das Haus und Marius schwingt sich schnell auf sein Fahrrad, um nicht zu spät zu kommen. Nach einem Kilometer ist Schluss – ein Nagel im Reifen. Er sieht sich um, weit und breit keine U-Bahn oder Busstation. Die Straße runter steht aber einen Wagen eines Carsharing-Anbieters. Er schließt sein Fahrrad ab, läuft zum Wagen und entsperrt diesen mit seinem Smartphone. Nun fährt er 15 Minuten zu seiner Arbeitsstelle, stellt das Sharing-Auto ab und schafft es sogar noch pünktlich ins nächste Meeting. Auf dem Nachhauseweg sammelt er sein Fahrrad wieder mit einem Carsharing-Auto ein und kauft Flickzeug für den kaputten Reifen. Zu Hause angekommen scannt Marius die Belege von dem Sharing-Anbieter und für das Flickzeug in seiner App ein. Fertig, seine Mobilitätsausgaben bekommt bei der nächsten Gehaltserhöhung zurück.

Fazit – Multimodale Mobilität ist die Zukunft

Mit einem Mobilitätsbudget bekommen Mitarbeiter:innen mehr Mobilität und Unternehmen weniger Kosten. Dieser neu geschaffene Ansatz, führt außerdem zu einer höhere Gleichberechtigung unter Mitarbeitern:innen, da das Mobilitätsbudget auch in niedrigen Gehaltsgruppen eingesetzt werden kann. Das wiederum kann sich positiv auf das Betriebsklima und die Motivation der Angestellten auswirken. Die Unternehmen werden langfristig mehr Mobilitätsanreize schaffen müssen, um insbesondere junge Bewerber:innen für sich zu gewinnen und Wettbewerbsfähig zu bleiben.